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Biogut-Vergärungsanlage - Biogas, Biodünger & Ökostrom

Neue Biogut-Vergärungsanlage für nachhaltige Energie  

Nach mehr als einem Jahr intensiver Bauarbeit wurde im Mai 2021 unsere neue Biogut-Vergärungsanlage auf dem Gelände der Kreismülldeponie Kirchberg fertiggestellt. Dieses wegweisende Projekt markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieerzeugung und Umweltschutz im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Die Hauptaufgabe der hochmodernen Biogut-Vergärungsanlage besteht darin, den gesamten Bioabfall, der im Rhein-Hunsrück-Kreis anfällt, zu verwerten. Diese umweltschonende Verarbeitung erfolgt unter streng kontrollierten Bedingungen in einer gekapselten Anliefer- und Aufbereitungshalle, die höchste Standards in puncto Umweltschutz und Sicherheit erfüllt.

Der Prozess selbst ist äußerst effizient: Aus den jährlich anfallenden 13.000 Tonnen Bioabfall des Rhein-Hunsrück-Kreises wird hochwertiger organischer Flüssigdünger gewonnen, der in der regionalen Landwirtschaft eingesetzt wird. Diese Kreislaufwirtschaft trägt dazu bei, lokale Ressourcen optimal zu nutzen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Darüber hinaus erzeugt die Biogut-Vergärungsanlage mithilfe eines Blockheizkraftwerks jährlich rund 4 Millionen kWh Strom aus dem während des Vergärungsprozesses entstehenden Biogas. Der Vorteil von Biogas liegt in seiner Speicherbarkeit, wodurch es in Zeiten von Spitzenlasten ins Stromnetz eingespeist werden kann. Diese Versorgungssicherheit ist ein entscheidender Beitrag zur Energiewende.

Die Anlagentechnik unserer Biogut-Vergärungsanlage setzt auf bewährte Einzelkomponenten, kombiniert jedoch Fermenter, Nachgärer und Pressentechnik auf innovative Weise. Zusätzlich fallen die beiden auffälligen Gärrestlager ins Auge, die jeweils ein Volumen von rund 3.750 m³ haben und die Lagerung des gewonnenen Flüssigdüngers für mindestens 9 Monate gewährleisten.

Die Planung und Bauüberwachung des gesamten Projekts wurden von einem angesehenen Planungsinstitut aus Witzenhausen übernommen, das langjährige Erfahrung in der energetischen und stofflichen Nutzung von Wert- und Abfallstoffen hat. An der Errichtung waren mehr als 35 Firmen aus Deutschland sowie 10 europäischen Nachbarländern beteiligt, und zeitweise arbeiteten mehr als 60 Personen gleichzeitig an verschiedenen Gewerken und Anlagenteilen. Trotz der Herausforderungen und Auflagen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, verlief der Bau des Projekts größtenteils nach Zeitplan. Dies ist vor allem der engen Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauleitung und den ausführenden Unternehmen zu verdanken. Wir haben mit dieser innovativen Biogut-Vergärungsanlage die Position als Vorreiter in der regionalen Verwertung von Biomasse weiter gefestigt. Mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 33.000 Tonnen an gesammelter und verwerteter Biomasse nimmt der Rhein-Hunsrück-Kreis deutschlandweit eine Spitzenposition in der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ein. Die regionale Verwertung des Bioabfalls ist somit für die nächsten 20 Jahre gesichert.

Die Voraussetzung dafür ist jedoch eine sorgfältige Trennung und Sammlung von Bioabfällen ohne Störstoffe. Dieser Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung und Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer 100-prozentigen und möglichst regionalen Nutzung unserer Ressourcen.

Biomassevergärungsanlage, Kirchberg

Der Bauverlauf der Biogut-Vergärungsanlage in Bildern